Gott suchen Wir suchen Gott oft dort,wo er nicht ist, und erkennen ihn dort nicht, wo er neben uns hergeht.
Ladislaus Boros
Für die Statistik:151,24km,reine Fahrzeit 6h41min,durchschnittliche Geschwindigkeit 22,59km/h,228 Höhenmeter
Leichter Nieselregen beim Start ließ uns für heute wieder einige Strapazen befürchten.Erinnerungen an die vorgestrige Regenfahrt wurden wach.Immerhin fanden wir ohne Umwege aus der Fastmillionenstadt.Erste Erleichterung:wir hatten nahezu beständig Rückenwind.Zweite Erleichterung:Nach unserer ersten Rast hörte der Regen allmählich auf.Die Sonne hat sich einmal kurz verschämt hinter leichten Wolken versteckt ,sonst blieb es den ganzen Tag grau.Dritte Erleichterung:Es sollte die flachste Etappe unserer bisherigen Tour werden.Wir radelten zwar beständig auf einer Höhe von rd. 1000m,glaubten uns aber zeitweise in die ungarische Tiefebene zurückversetzt. Ackerland, Brachland,Weideland und Ödland wechselten einander ab.Schafherden ,deren einzelne Tiere von weitem mitunter wie Gesteinsbrocken wirkten, zeigten sich nicht selten.Die drei Erleichterungen ließen uns rascher als geplant vorankommen,sodass wir bei der Mittagspause darüber abstimmten ,das Etappenziel von Karapinar(100km) nach Eregli(150km) auszudehnen.Als Martin und ich längere Zeit nebeneinander her fuhren, entspann sich ein wunderbares Gespräch,in dem die jeweilige Familiengeschichte eine wesentliche Rolle spielte.Es war ein beglückender,sehr herzlicher Dialog,der das Grau des Tages aus unseren Seelen verbannte.Die letzten 50 Kilometer durchquerten wir ein ehemals vulkanisches Gebiet mit sehr interessanten Gesteinsformationen und entsprechend höheren Bergen,die aber nie bis an unsere Straße herankamen.Schließlich landeten wir in Eregli,einer 100.000 Einwohnerstadt und fanden ohne Umwege unser Hotel.Eine kurze Besprechung vor dem Abendessen bei der festgestellt wurde,dass Medienreaktionen bzw.das Medieninteresse im Zunehmen begriffen sind,stärkt unsere Hoffnung,dass das Zeichen,das wir setzen wollen auch allgemein sichtbar wird.Vor dem Schlafengehen fällt mir der Spruch von Boros ein und ich brauche nicht lange zu überlegen,wo ich nicht erkannt habe ,dass ER neben uns hergegangen ist.Im nachhinein fällt es mir ein wie Schuppen vor den Augen:Bei meinem Gespräch mit Martin-da war ER mitten unter uns.